»Die Emscher – schwarzer Fluss auf immer« – so lautete der Titel des Aufsatzes, den Gunther Annen, ehemaliger Geschäftsführer von Emschergenossenschaft und Lippeverband, im Jahr 1987 in der Zeitschrift »Forum Städte-Hygiene« veröffentlichte. Annen schilderte, mit welchen Methoden die Emscher zu einem geruchsfreien Fluss umgestaltet werden könnte. Als Lösung wird der Einsatz der biologischen Kläranlage in Dortmund-Deusen genannt. Zugleich weist Annen jedoch darauf hin, dass man sich »keiner Täuschung« hingeben dürfte, denn durch den Ausbau der Vorkläranlagen ließe sich die Emscher »nicht in einen Fluss mit klarem Wasser verwandeln. Sie wird besser als jetzt aussehen, aber immer noch trübe […].« Und Fische könnten sich in der einstigen »Köttelbecke« auch nicht mehr tummeln, so Annen.
Es kam alles anders. Als Ende der achtziger Jahre, mit der Nordwanderung des Bergbaus, das Risiko der Bergsenkungen sank, wurde die Idee, einen unterirdischen Abwasserkanal zu bauen, umgesetzt. Anfang der 90er Jahre begann somit der zweite Wandel der Emscher: In einem aufwendigen Prozess wurden seitdem der Fluss und seine Nebenläufe Stück für Stück zunächst vom Abwasser und anschließend von den Betonsohlschalen befreit und in einen naturnahen Zustand versetzt.