Wasser kommt als lebendiges Element vor, das allerdings nicht frei fließt, sondern eingefasst in Mauerwerk erscheint. Möglicherweise spielt die Künstlerin hier auf die Emscher an, die jahrzehntelang in einem Betonkorsett eingezwängt war. Der Emscher-Umbau als Erneuerungsprozess der geschundenen Landschaft wird im Film in Beziehung gesetzt zu Akten der Reinigung, wie das Ausbrennen des toxischen Kots in einem Taubenschlag. Flötenspieler vollziehen scheinbar rituelle Handlungen, die in eine rhythmische und meditative Soundebene münden. Daneben stehen Close-Ups von einem in der medizinischen Forschung verwendeten menschlichen Dummy mit angeschlossenen Gerätschaften und Schläuchen, die mögliche Instrumente einer Heilung befragen. Darin könnte wiederum eine Parallele zum Umbau des Emscher-Systems gesehen werden, der von der Emschergenossenschaft mit hochtechnologisierten Errungenschaften umgesetzt wird.
Der Titel »Suffusion of Yellow« (wörtlich: ›Überschwemmung von Gelb‹) verweist auf eine der ältesten chinesischen Textsammlungen, dem »I Ging«, das als Orakel- oder Weisheitsbuch rezipiert wird. Die ins Englische als »Suffusion of Yellow« übersetzte Wendung legt eine ungewisse oder nicht voraussehbare Zukunft nahe. Auch der Film endet diffus mit dem Bild des gegen die Wand schlagenden – ›domestizierten‹ – Wassers.