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Silke Wagners »Glückauf« mit Plakatierung erweitert

Seit 2010 befindet sich die Arbeit »Glückauf. Bergarbeiterproteste im Ruhrgebiet« von Silke Wagner auf dem Faulbehälter der ehemaligen Kläranlage der Emschergenossenschaft in Herne. Das nebenstehende Betriebsgebäude erhielt jetzt mit einer Plakatierung eine zusätzliche  künstlerische Gestaltung.

Im Zuge der Begutachtung und Neubewertung der Kunstwerke des Emscherkunstwegs entwickelten die Künstlerin Silke Wagner und der Historiker Holger Heith 2019 die Idee, die ›Protestzeitung‹ von 2010 wieder sichtbar zu machen. Die einzelnen Seiten der Zeitung wurden in Plakate überführt und an das stillgelegte Betriebsgebäude der ehemaligen Kläranlage Herne angebracht. Das gestalterische Konzept lieferte die Künstlerin selbst, die auch die Anbringung begleitete. Zuvor wurde das monumentale Wandmosaik auf dem Faulbehälter aufwändig restauriert sowie ein neuer Putz auf dem Sockelbereich aufgebracht. Der Boden rund um den Behälter wurde gepflastert und so die Aufenthaltsqualität erhöht.

Auf dem über 600 Quadratmeter großen Wandmosaik, das sich auf dem entkernten Faulbehälter der Kläranlage befindet, erzählt die Künstlerin von der Protestbewegung der Bergleute im Ruhrgebiet. Beginnend mit dem ersten großen Massenstreik 1889 bis hin zum 2007 beschlossenen Ausstieg aus der Steinkohleförderung zeigt das Mosaik in Schlagworten und Darstellungen, die auf Archiv- und Zeitungsfotografien basieren, wichtige Eckdaten der Protestbewegung. Im Rahmen ihrer Recherche hatte Silke Wagner intensiv mit dem Archiv im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets  zusammengearbeitet. Aus dieser Kooperation entstand 2010 begleitend zu dem Wandbild eine ›Protestzeitung‹, welche die Chronik der Bergarbeiterproteste ausführlicher erläuterte. Redaktionell betreuten der Historiker Holger Heith und der Journalist Holger Pauler die Inhalte.

Die ehemalige Kläranlage in Herne ist neben der einstigen Kläranlage Bernemündung in Bottrop (heute der BernePark) und dem ehemaligen Klärwerk Läppkes-Mühlenbach in Oberhausen eine von drei stillgelegten Kläranlagen der Emschergenossenschaft zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal, die als öffentlich zugängliche Orte erhalten werden.

Der Emscherkunstweg ist eine Kooperation zwischen Urbane Künste Ruhr, Emschergenossenschaft und Regionalverband Ruhr unter der Schirmherrschaft von Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Der Skulpturenweg ist aus dem temporären Ausstellungsformat Emscherkunst hervorgegangen, das seit 2010 den Emscher-Umbau durch die Emschergenossenschaft begleitet hat. Seit 2018 wird der Emscherkunstweg unter der künstlerischen Leitung von Britta Peters, Urbane Künste Ruhr, als permanentes Angebot neu konzeptioniert und erweitert.

Die Künstlerin Silke Wagner hatte die Idee, die ›Protestzeitung‹ von wieder sichtbar zu machen, die 2010 in Zusammenarbeit mit dem Archiv im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets entstanden war. Foto: Heinrich Holtgreve / Emscherkunstweg

In der Protestzeitung wird die Chronik der Protestbewegung der Bergleute im Ruhrgebiet näher dargestellt. Jetzt wurde die Zeitung vergrößert am ehemaligen Betriebsgebäude der stillgelegten Kläranlage in Herne angebracht. Foto: Heinrich Holtgreve / Emscherkunstweg

Adresse
Ehemalige Kläranlage Herne, Vockenhof 1
44629 Herne
ÖPNV

Von Herne Hbf. mit SB20 (Richtung Recklinghausen Hbf) bis Haltestelle Herne Kanalbrücke, weiter ca. 550 m zu Fuß.


Werk