David Jablonowskis hybride Skulptur befindet sich unmittelbar am Radweg Emscher-Weg in Dortmund-Schüren. Der in Bochum aufgewachsene Künstler beschäftigt sich mit der Geschichte und Zukunft des konkreten Ortes, aber auch des gesamten Ruhrgebiets. Zugleich schafft er ein Monument der Gegenwart, das vermeintlich einem Naturdenkmal ähnelt und als Verweis auf den dort bereits ökologisch verbesserten Emscherlauf gelesen werden kann.
Unter dem Titel »Public Hybrid« verbindet der Künstler die gegensätzlichen Materialien Sandstein und Kunststoff zu einer mehrteiligen Installation. Wie Sedimente werden 3D-Druckelemente aus recyceltem Kunststoff und gebrochener Ruhrsandstein übereinandergeschichtet. Die amorphen, künstlich geschaffenen Formationen ragen scheinbar zufällig aus dem Erdboden.
Der ausgewählte Ruhrsandstein stammt aus dem nahegelegenen Sprockhövel. Er entstand vor etwa 320 Millionen Jahren und zählt zu den resistentesten Sandsteinen Deutschlands. Im Gegensatz zu dem seit Jahrtausenden von Menschen verarbeiteten Rohstoff, eröffnet die Verwendung der im 3D-Druckverfahren erstellten Elemente aus recyceltem Plastik den Blick auf eine digitale ökologische Zukunftsvision. 3D-Drucke als additive Fertigungsverfahren basieren prinzipiell auf Daten, die Grundlage für eine durch Computer gesteuerte physische Übersetzung sind. Mit der Technik des 3D-Drucks verweist Jablonowski implizit auf die unsichtbaren Infrastrukturen, die vom digitalen Datenverkehr einer öffentlichen Kommunikation erzeugt werden. Zudem setzt er den Abfall als Material, das mittels digitaler Technologie erst zum Rohstoff wird, zum traditionellen Abbau geologischer Ressourcen in Beziehung. Diese Verbindung von Innovation durch neue Technologien, Natur und künstlichen Eingriffen reflektiert auch das Generationsprojekt Emscher-Umbau.
Schön von oben: Die Kunstwerke des Emscherkunstwegs lassen sich auch aus der Luft bestaunen.
Credits: Filmkonzept, Kamera, Drohne & Postproduktion: Gionik Media GmbH, Dirk Gion Opterix, Johannes Kassenberg; Musik & Sounddesign: Samuel Brözel
Emscher-Weg, Nähe Adelenstraße
44269 Dortmund Schüren
Von Dortmund Hauptbahnhof mit der U41 (Richtung Clarenberg U) oder mit der RB59 (Richtung Soest Bahnhof) bis Haltestelle DO-Hörde Bahnhof, von dort mit dem Bus 440 Richtung Aplerbeck U bis zur Haltestelle Adelenstraße fahren. Alternativ von Dortmund Hauptbahnhof mit der U 47 (Richtung Aplerbeck U) bis zur Haltestelle Aplerbeck fahren, von dort mit dem Bus 440 (Richtung DO-Germania S) bis zur Haltestelle Adelenstraße fahren. Von dort sind es ca. 400 m bis zum Kunstwerk am Emscher-Weg.
MATERIAL
Mehrteilige Installation aus Ruhrsandstein, 3D-Druck aus recyceltem Kunststoff
In einer niederländischen Druckerei wurden die 3D-Drucke hergestellt, im Steinbruch Sprockhövel die Bruchsteine ausgesucht.
Gemeinsam eröffneten die Kooperationspartner das Werk im November 2021: Dr. Vera Battis-Reese, Geschäftsführerin Kultur Ruhr GmbH; Marijke Lukowicz, Kuratorin für den Emscherkunstweg bei Urbane Künste Ruhr; Britta Peters, Künstlerische Leiterin Urbane Künste Ruhr; Norbert Schilff, Bürgermeister Dortmund; David Jablonowski, Künstler; Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin Regionalverband Ruhr; Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und Prof. Dr. Ulrich Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft (v.l.n.r.).