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Glückauf. Bergarbeiterproteste im Ruhrgebiet

Silke Wagner

Silke Wagner wählte für ihren Beitrag zur Emscherkunst-Ausstellung 2010 als Standort die ehemalige Kläranlage Herne. Sie ist neben dem BernePark und dem ehemaligen Klärwerk Läppkes-Mühlenbach eine von drei stillgelegten Kläranlagen zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal, die als öffentlich zugängliche Orte erhalten werden. Auf dem über 600 Quadratmeter großen Wandmosaik, das sich auf dem entkernten ehemaligen Faulbehälter der Kläranlage befindet, erzählt sie von der Protestbewegung der Bergarbeiter im Ruhrgebiet. Die monochrome blau-weiße Farbgebung ist dabei an die Fliesen der Waschkauen und Grubentücher der Bergleute angelehnt. 

Beginnend mit dem ersten großen Massenstreik 1889 bis hin zum 2007 beschlossenen Ausstieg aus der Steinkohleförderung zeigt das Wandbild in Schlagworten und Darstellungen, die auf Archiv- und Zeitungsfotos basieren, wichtige Eckdaten der Protestbewegung.
Im Rahmen ihrer Recherche hat Wagner intensiv mit dem Archiv im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets an der Ruhr-Universität Bochum zusammengearbeitet. Aus dieser Kooperation entstand 2010 begleitend zum Wandbild eine »Protestzeitung«, welche die Chronik
der Bergarbeiterproteste ausführlicher erläutert. Ausgehend von den Protesten und Streiks der Bergarbeiter im Ruhrgebiet, gab es deutschlandweit Solidarisierungs- und Politisierungsprozesse, die im Verlauf des 20. Jahrhunderts entscheidend zur Demokratisierung der Gesellschaft beigetragen haben. Im Zuge der künstlerischen Revision 2021 wurde die Protestzeitung übergroß auf das ehemalige Betriebsgebäude plakatiert.

Silke Wagner setzt den engagierten Bergleuten mit ihrer Arbeit eine Art Denkmal, das die Erinnerung an sie über die Schließung der letzten Zeche Deutschlands im Jahr 2018 hinaus wachhält. Der Standort auf der ehemaligen Kläranlage in Herne rückt zudem die Errungenschaften der Abwassertechnik in den Blick, die ebenso eng mit der Bergbaugeschichte des Ruhrgebiets zusammenhängen und maßgeblich zur Verbesserung der Lebensverhältnisse der Menschen beigetragen haben. So war die Anlage in Herne zu ihrer Entstehungszeit in den 1920er Jahren eine der fortschrittlichsten ihrer Art.

Schön von oben: Die Kunstwerke des Emscherkunstwegs lassen sich auch aus der Luft bestaunen.

Credits: Filmkonzept, Kamera, Drohne & Postproduktion: Gionik Media GmbH, Dirk Gion Opterix, Johannes Kassenberg; Musik & Sounddesign: Samuel Brözel 

Adresse
Ehemalige Kläranlage Herne, Vockenhof 1
44629 Herne
ÖPNV

Von Herne Hbf. mit SB20 (Richtung Recklinghausen Hbf) bis Haltestelle Herne Kanalbrücke, weiter ca. 550 m zu Fuß.


MATERIAL
Faulturm der ehemaligen Kläranlage Herne, Außenhülle mit Wandmosaik
Maße Wandmosaik: 66,6 x 9,3 m
Glasmosaiksteine: je 10 x 10 mm

Rund 5,8 Millionen Steinchen sind in dem Mosaik verbaut.

Auf der stillgelegten Kläranlage in Herne erzählt das monumentale Wandbild auf einem alten Faulbehälter von der Geschichte der Bergarbeiterproteste.

EMSCHERGRAM.
MITMACHEN UND EIGENE BILDER IN DIE GALERIE LADEN.

»Einen Mantel zu schaffen für etwas, das an sich schon so eine skulpturale Präsenz hat wie der entkernte Faulturm auf der Kläranlage, war perfekt für mich.«

Silke Wagner

Silke Wagner

Silke Wagner (*1968 in Göppingen, DE) setzt sich in ihren konzeptuellen Arbeiten sozialen, politischen oder ökologischen Fragestellungen auseinander. Ihren Werken geht stets eine intensive Recherche voraus, für die sie häufig mit unterschiedlichen sozialen Gruppen oder Akteuren zusammenarbeitet. Eine weitere Arbeit im öffentlichen Raum befindet sich in der Innenstadt Münsters: »Münsters GESCHICHTE VON UNTEN« entstand 2007 für die Skulptur Projekte Münster.

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