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Emscher Folly

Nicole Wermers

Die Skulptur Emscher Folly steht auf einer Fläche zwischen der Kläranlage Duisburg Alte Emscher und dem Hüttenwerk Bruckhausen an der Alten Emscher und der Halde Alsumer Berg. In der Nähe mündete die Emscher ursprünglich in den Rhein.

Nicole Wermers hat hier dutzende Fahrräder im Dreieck entlang einer Stahlkonstruktion skulptural angeordnet. Sie verschiebt ein aus dem urbanen Raum vertrautes Bild an einen durch Industriearbeit geprägten, unwirtlichen Ort. Von ihrer Nutzung befreit, tritt die Gestaltung der Räder umso deutlicher hervor. Darauf nimmt auch der titelgebende Begriff Folly Bezug. Er bezeichnet eine dekorative Architektur in der europäischen Gartenkunst des 18. Jahrhunderts. Follies sind ornamentale, oft exzentrische architektonische Strukturen, die zwar eine Funktion suggerieren, in der Regel aber nutzlos sind. Die Skulptur verweist damit zugleich auf die Künstlichkeit einer stark vom Menschen geprägten Landschaft wie der Emscher-Region.
Durch ihr permanentes Verschweißt-Sein mit dem Stahlrohr entsteht eine Ästhetik des plötzlichen Stillstands und der dramatischen Verdichtung. 

Die in London lebende Künstlerin thematisiert in vielen ihrer Arbeiten Momente und Zonen des Übergangs im öffentlichen Raum. In ihren skulpturalen und fotografischen Werken legt sie einen besonderen Fokus auf architektonische Schwellensituationen, aber auch auf deren Materialitäten, wie beispielsweise Bodenbeläge. Ähnlich bedeutsam sind Gesten und skulpturale Codes, die wir intuitiv zu verstehen gelernt haben und deren Anforderungen wir in der Regel erfüllen. Der Moment des Fahrrad-Anschließens an einen öffentlichen Fahrradständer ist für Nicole Wermers ein solcher Moment: Fahrradständer sind Symbole unseres zeitgenössischen mobilen Imperativs und geben gleichzeitig eine strukturierende Ordnung vor.
Die Emscher Folly konserviert diesen Zustand und führt ihn damit ad absurdum.

Schön von oben: Die Kunstwerke des Emscherkunstwegs lassen sich auch aus der Luft bestaunen.

Credits: Filmkonzept, Kamera, Drohne & Postproduktion: Gionik Media GmbH, Dirk Gion Opterix, Johannes Kassenberg; Musik & Sounddesign: Samuel Brözel 

MATERIAL

Betonfundament, rostfreies Stahlrohr, modifizierte Fahrräder

Adresse
Kläranlage Duisburg-Alte Emscher, Alsumer Straße 215
47166 Duisburg
ÖPNV

Von Duisburg Hauptbahnhof mit dem Bus 901 bis Scholtenhofstraße, U-Bahn 901 bis Matenastraße, 25 min. weiter zu Fuß auf Kaiser-Wilhelm-Straße Richtung Eilperhofstraße/Matenastraße

ANFAHRT MIT DEM RAD
Eine Anfahrt mit dem Fahrrad ist über die Radwege entlang der Alten Emscher möglich.

ÖFFNUNGSZEITEN
01.04.-30.09., 9:00-22:00 Uhr
01.10.-31.03., 10:00-17:00 Uhr

 


EMSCHERGRAM.
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Nicole Wermers

Nicole Wermers (*1971 in Emsdetten) lebt und arbeitet in London und Emsdetten. Seit 2017 ist sie Professorin an der Akademie der Bildenden Künste in München. Sie war u.a. 2012 Stipendiatin der Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom und wurde 2015 für den Turner Prize nominiert. In ihren Skulpturen, Fotografien und Collagen verbindet die Künstlerin formale Fragestellungen mit Untersuchungen des urbanen Raums und seinen sozialen, ökonomischen und psychologischen Einschreibungen. In den Arbeiten der Künstlerin wird ein Bezug zum Design von Alltagsgegenständen sichtbar, indem sie deren zweckgebundene Nutzung innerhalb von Neuzusammensetzungen, oft in Kombination mit anderen Materialien, Formen und Kontexten, neu verhandelt.

 

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