Die skulpturale Miniaturlandschaft »Neustadt« besteht aus Gebäuden, die im Ruhrgebiet seit dem Jahr 2000 abgerissen worden sind. Auf einem sanft abfallenden Hügel neben einer Allee werden sie als Modelle im Maßstab 1:25 zu neuem Leben erweckt. Das Repertoire ergibt sich aus den bei der Recherche am häufigsten angetroffenen Gebäudetypen: Wohnkomplexe der Nachkriegszeit, Kirchen, öffentliche Freizeitstätten wie Spaßbäder, Volkshochschulen, Kraftwerke und Bunker. Die Modelle bestehen hauptsächlich aus Beton und Edelstahl und sind entlang fiktiver Straßenzüge angeordnet. So wird »Neustadt« Zeuge einer andauernden städtebaulichen Entwicklung. Gleichzeitig entwickelt die Arbeit als künstlerische Installation ein Eigenleben: Durch den kleineren Maßstab werden die abgerissenen Häuser – im Gegensatz zu ihrer früheren, gebauten Realität – gegenüber der Natur entmächtigt. Im stetigen Spannungsverhältnis zwischen der vom Menschen geschaffenen Umwelt und der vermeintlich ursprünglichen Natur schärft sie unser Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge.