Die Situation konnte so nicht bleiben: Ein Gesamtkonzept für die Region, das Abwasserbeseitigung und -reinigung, Entwässerung und Hochwasserschutz regelte, musste her. Im Jahr 1899 schlossen sich deshalb Städte, Kreise, Bergbau und Industrie zur Emschergenossenschaft – Deutschlands ersten Wasserwirtschaftsverband – zusammen, um die ökologische Schieflage zu beheben. Da die Bergsenkungen einer unterirdischen Kanalisation immer wieder schwerste Schäden zugefügt hätten, hat sich die Emschergenossenschaft für den Umbau der vorhandenen Fließgewässer zu offenen Abwasserkanälen entschieden: Die einst mäandernde Emscher und ihre Nebenläufe wurden begradigt, verkürzt, eingetieft und in Trapezform mit Betonsohlschalen und -seitenplatten ausgekleidet, um den Abwassertransport schnell, anpassungsfähig und wirtschaftlich zu gestalten.